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Katharinas Teddy

Eine Gute-Nacht-Geschichte für Kinder.

Katharina hatte Geburtstag. Viele Besucher kamen und drückten ihr kleine und große Päckchen in die Hand. Geburtstagsgeschenke! Katharina packte Bilderbücher aus, bunte Spielsteine, eine Babypuppe, einen Plüsch-Eisbären und einen Spielzeug-Hund. In ihrem Kinderzimmer sah es bald aus wie in einem Spielzeugladen. Katharina brauchte Platz für ihre neuen Sachen. Sie räumte den alten Teddy Tapsie aus dem Regal und warf ihn in eine Ecke. Autsch! Tapsie war auf harte Bauklötze gefallen. Mühsam setzte er sich wieder auf und rieb seinen schmerzenden Rücken. Die neuen Spielsachen blickten vom Regal neugierig auf ihn hinunter. „Wer bist du?“, fragten sie. „Wohnst du schon lange hier?“ Tapsie nickte. „Ich war Katharinas erster Teddy“, erklärte er stolz. „Normalerweise ist das dort mein Platz im Regal.“ “Jetzt ist es unser Platz!“, behaupteten die neuen Spielsachen. „Bestimmt wird Katharina ab jetzt nur noch mit uns spielen. Kinder lieben neue Dinge. Du dagegen bist alt. Dein Fell ist abgenutzt, und dein linkes Ohr hat einen Knick.“ Tapsie schaute an sich herab. Sein Teddyfell war so oft gestreichelt worden, dass es tatsächlich an einigen Stellen ganz abgeschabt war. Und sein Ohr? Er erinnerte sich: Einmal hatte er zwischen dem Kinderbett und der Wand festgesteckt. Katharinas Mama hatte ihn zwar wieder befreit, doch sein Ohr hatte seitdem einen Knick. Ob Katharina deshalb die neuen Spielzeuge lieber hatte, grübelte der kleine Bär. Die neuen Sachen gaben keine Ruhe: „Schau nur, wie dicht und glänzend mein Fell ist“, prahlte der Spielzeug-Hund. „Und meines strahlt in hellem Weiß“, schwärmte der Plüsch-Eisbär. Er wischte mit einer schneeweißen Tatze über seinen Bauch. „Du bist ja richtig schmuddelig“, rümpfte er die Nase. “Mama sagen kannst du auch nicht!“, mischte sich jetzt die Babypuppe ein. „Du bist langweilig! Mit dir spielt das Mädchen bestimmt nicht mehr.“ In diesem Moment stürmten Katharina und ihre Geburtstagsgäste ins Zimmer. Den ganzen Nachmittag spielten die Kinder mit den neuen Sachen. Den alten Teddy ließen sie in der Ecke liegen. Tapsie hätte am liebsten geweint! Die anderen Spielsachen haben Recht, dachte er unglücklich. Katharina mag mich nicht mehr. Allmählich wurde es Abend. Die Geburtstagsgäste verabschiedeten sich und gingen nach Hause. Katharina spielte noch ein bisschen mit dem Plüsch-Eisbär. Dann war es Zeit zum Schlafengehen. Das Mädchen zog ihren Schlafanzug an. Die neuen Spielsachen im Regal wurden ganz aufgeregt. Wen von ihnen würde Katharina mit ins Bett nehmen? Katharinas Mutter kam ins Zimmer. „Ab ins Bett, Geburtstagskind!“, lachte sie. „Gleich, Mama“, sagte Katharina. „Ich brauche noch ein Kuscheltier für mein Bett.“ Suchend blickte sie sich im Zimmer um. Alle Spielzeuge hielten gespannt den Atem an. „Ich nehme … meinen alten Teddy! Da bist du ja, Tapsie!“ Katharina holte den abgewetzten Bären aus der Ecke und drückte ihn fest an sich. Dann kletterte sie mit Tapsie im Arm in ihr Bett. Den verdutzten Spielzeugen im Regal blieb vor Staunen der Mund offen stehen. „Schlaf schön“, flüsterte Katharinas Mama. Liebevoll deckte sie das Mädchen und ihren Lieblingsteddy zu. Tapsie kuschelte sich glücklich in die Decke. „Gute Nacht, Mama“, murmelte Katharina. Sie schlief schon fast. „Das war ein schöner Tag!“


Die kleine Prinzessin und ihre Krone

Eine Gute-Nacht-Geschichte für Kinder.

“Hui!“, jubelte die kleine Prinzessin Leilah, als sie den Hügel hinunterrollte. Sie spielte eines ihrer Lieblingsspiele. Immer wieder kletterte sie einen kleinen Hügel hinauf. Oben angekommen, legte sie sich auf die Seite und kugelte wild drehend nach unten. Ihr Haar war ganz zerzaust, und sie atmete heftig. Doch sie lachte vor Vergnügen und konnte gar nicht genug bekommen. Dann hörte sie ihre Mutter, die Königin rufen: „Leilah, komm Abendessen!“ „Ich komme gleich, Mama“, antwortete Leilah. Prüfend schaute sie auf ihr Kleid, das etliche Grasflecke bekommen hatte. Au weia, dachte Leilah, hoffentlich würde ihre Mutter nicht mit ihr schimpfen. Eilig zupfte sie einige Grashalme ab und rieb über den Stoff. Die Flecken blieben wie sie waren. Leilah seufzte. Dann griff sie in ihr Haar um ihre silberne Krone gerade zu rücken. Leilah war sehr stolz auf ihre Krone. Sie trug sie jeden Tag und legte sie nur zum Schlafen ab. Jetzt griff Leilah´s Hand jedoch ins Leere. Leilah erschrak. Ihre Krone war nicht mehr da! Vielleicht ist sie ins Gras gefallen, überlegte Leilah. Sie suchte die Wiese am Fuß des Hügels gründlich ab – aber ihre Krone fand sie nicht. Lediglich eine zerrissene Halskette lag zwischen den Grashalmen, die sie gleichgültig in die Tasche steckte. Oh nein, dachte die kleine Prinzessin unglücklich. Ich habe meine Krone verloren. Und heute haben wir einen Gast zum Abendessen. Ich hatte mich so darauf gefreut, ihm meine neue Krone zu zeigen. Nun werde ich stattdessen nur ein Band im Haar tragen können. „Was ist los? Warum guckst du so traurig?“, wurde die Prinzessin da gefragt. Leilah schaute auf und erkannte ihren älteren Bruder Reginald. „Ach Reginald“, schluchzte sie. „Ich habe beim Spielen meine Krone verloren und finde sie nicht wieder.“ „Hast du schon überall gesucht?“, wollte Reginald wissen. „Ich habe auf der ganzen Wiese nachgesehen“, nickte Leilah. „Auch im Gebüsch?“, fragte Reginald. Er zeigte auf die Hecke, die am Rand der Wiese wuchs. „Vielleicht ist sie dorthin gerollt.“ Daran hatte Leilah nicht gedacht. Sie rannte zur Hecke und lief suchend an ihr entlang. Plötzlich sah sie etwas Silbernes zwischen den Zeigen schimmern. Doch als sie sich danach bückte, war es nur eine alte Brosche. „Hier ist sie auch nicht“, erklärte sie ihrem Bruder enttäuscht, als sie das Schmuckstück einsteckte. Reginald hatte ihr beim Suchen geholfen. „Schau was ich gefunden habe!“ Er reichte ihr einen goldenen Kamm. „Ich glaube, der gehört Mama. Vor einiger Zeit hat sie doch erzählt, sie hätte ihren Lieblingskamm beim Reiten verloren“, erinnerte sich Leilah. „Bestimmt freut sie sich, wenn du ihn ihr zurückbringst“, meinte Reginald. „Ja, und vielleicht meckert sie dann nicht wegen meiner verlorenen Krone“, hoffte Leilah. „Wir müssen jetzt Los, sonst kommen wir zu spät zum Abendessen!“, drängte Reginald. Gemeinsam stürmten sie den Hügel hinauf und ins Schloss hinein. „Endlich kommt ihr“, empfing sie die Königin ungeduldig. „Wir warten schon auf euch.“ Schnell wusch sie der kleinen Prinzessin Gesicht und Hände und kämmte sie. Dann zog sie ihr das alte Kleid aus und dafür ein Festkleid an. Die Grasflecke auf dem alten Kleid bemerkte sie in der Eile nicht. Puh, Glück gehabt, dachte die Prinzessin erleichtert. Als ihre Mutter das Zimmer verließ, fiel Leilah der goldene Kamm wieder ein. Er steckte immer noch in der Tasche des schmutzigen Kleides. Leilah nahm ihn heraus und stopfte ihn in ihr Festkleid. Auch die anderen Fundstücke steckte sie ein. Dann flitzte sie hinter ihrer Mutter her. Zusammen betraten sie den Thronsaal und setzten sich an den langen Tisch. Der König, Leilahs Vater, erzählte dem Besucher gerade eine Geschichte. Er berichtete über einen Drachen, der das ganze Königreich in Angst versetzt hatte. Leilah war es gewesen, die den Drachen endlich vertreiben konnte. „Zum Dank dafür habe ich ihr eine wertvolle Krone geschenkt.“, endete der König. „Willst du unserem Gast deine Krone nicht zeigen, Leilah?“, fragte die Königin. „Hol sie schnell!“ Leilah verschluckte sich vor Schreck an ihrem Saft. Sie hustete. Dann gestand sie leise, dass sie ihre Krone verloren hatte. „Reginald und ich haben sie überall gesucht, Mama“, versicherte sie. „Dabei haben wir deinen goldenen Kamm gefunden.“ „Mein Lieblingskamm!“, freute sich die Königin. „Wie schön, dass ich ihn endlich wiederhabe.“ „Ich habe noch mehr entdeckt“, berichtete Leilah eifrig und holte die anderen Schmuckstücke hervor. „Meine Brosche!“, freute sich der König. „Und meine goldene Kette“, staunte Reginald. Der Gast lachte. „Dann ist ja alles wieder da“, schmunzelte er. „Nur meine Krone nicht“, meinte Leilah traurig. Der König lächelte. Er zog Leilah´s Krone hinter seinem Rücken hervor. „Deine Krone rollte den Hügel hinunter. Genau bis vor die Hufe meines Pferdes“, berichtete er. „Dich konnte ich dort nicht sehen, daher habe ich sie aufgehoben und mitgenommen.“ Er reichte sie der Prinzessin. Leilah strahlte, als sie ihre Prinzessinen-Krone entgegennahm. Zufrieden kuschelte sie sich auf den Schoß ihres Vaters. Das war ein aufregender Tag, dachte Leilah und gähnte verstohlen.